Arvo Pärt hat wie kaum ein anderer zeitgenössischer Komponist in seiner Musik Raum für Stille und Meditation geschaffen. Dafür wird er im Anschluss an das Festkonzert am 21. Juli um 20 Uhr im Heilig-Kreuz-Münster mit dem Preis Europäische Kirchenmusik geehrt. Die Laudatio hält Dr. Armin Brunner. Überreicht wird der Preis durch Oberbürgermeister Wolfgang Leidig.
Mit der “Johannespassion” (“Passio Domini Nostri Jesu Christi secundum Johannem”) aus dem Jahre 1982 kommt zuvor eines der zentralen geistlichen Werke Pärts zur Aufführung. Ausführende sind das Hilliard Ensemble und das Vokalensemble Ars Nova Copenhagen. Die Leitung hat Paul Hillier. Beide Ensembles sind sowohl auf Alte wie auf Neue Musik spezialisiert und insbesondere mit der Musik des 1935 in Paide/Estland geborenen Arvo Pärt bestens vertraut.
Als er 1976 nach einer erneuten Phase vollkommener Zurückgezogenheit wieder künstlerisch in Erscheinung trat, erinnerte nichts mehr an den Komponisten der er zuvor gewesen ist. Pärt hatte die so genannte “Tintinnabuli-Technik” erfunden. (“Tintinnabuli” heißt Glöckchen). Diesem Stil liegt die Erkenntnis Pärts zugrunde, dass es in erster Linie darum geht, einen einzelnen Ton schön zu spielen. Im Mittelpunkt stehen stattdessen Klarheit, handwerkliche Präzision und die Intensität, die aus der Einfachheit entsteht. Durch die Reduktion auf einfache Dreiklangsmotive, insistierende Wiederholungsmuster, litaneiartigen Vortragscharakter und einen archaischen Formenkanon wird eine für unsere Zeit singuläre Einfachheit und Ausgeglichenheit erzeugt.
Zum Konzert findet um 18.30 Uhr im Kulturzentrum Prediger ein Künstlergespräch mit Paul Hillier, dem Leiter des Hilliard Ensembles statt.
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